HSG Eider Harde – TSV Weddingstedt 26:20 (11:12)
Wir ärgern den Tabellenführer sehr lange und haben ihn am Rande einer Niederlage. Gegen die spielerisch starke Mannschaft von Trainer Hinrichsen halten wir 45 Minuten lang mit und machen eine starke Partie. Aber der Reihe nach.
Leider mussten wir auf Henning (Knie), Jan (Schulter) und Marv (Studium) verzichten, sodass Figger sich nochmal bereiterklärte uns in der Not zu helfen. Für ihn natürlich nochmal etwas ganz Besonderes in seiner alten handballerischen Heimat aufzulaufen (vor einem oder zwei Jahrzehnten muss es ungefähr gewesen sein, da lief Nils Wartenberg in seiner langen Karriere schon mal für Hohn in der 3. Und 4. Liga auf und sorgte dort für Furore - einige Kollegen von damals waren am Freitag auch in der Halle). Vielen Dank dafür Figger! Ein Update zu den verletzten Spielern gibt es noch einmal in einem gesonderten Beitrag.
Die Stimmung in der Werner-Kuhrt-Halle in Hohn war wie immer sehr gut, auch auf unserer Seite waren viele Weddingstedter dabei und machten sich lautstark bemerkbar. Es war also alles angerichtet für das „kleine Derby“. Natürlich gingen wir als klarer Außenseiter in die Partie, da Eider Harde ja auch gerade zu Hause eine Klasse für sich ist und wir auswärts bislang weniger glänzen konnten. Wir wollten es dem Tabellenführer allerdings über eine gute Deckungsarbeit und einen schnellen Rückzug so schwer wie möglich machen die 2 Punkte in Hohn zu behalten. Das gelang uns auch von Anfang an – in der Abwehr kämpften wir aufopferungsvoll um jeden Ball und schafften es somit die Hohner, um ihren Spielmacher Rohwer und die starken Außen Mumm und Fröhlich, vor Probleme zu stellen. Figger, der sogar im Tor anfangen durfte, war der erhofft starke Rückhalt und gab der Abwehr zusätzliche Sicherheit. Einige in der Halle fühlten sich sicherlich an alte Zeiten zurückerinnert, mit dem Unterschied, dass er diesmal die Würfe der eigenen Spieler entschärfte.
In unserem Angriffsspiel legten wir die nötige Geduld an den Tag und machten wenig technische Fehler, sodass Eider Harde nicht in das gefürchtete Tempospiel kam. Natürlich fehlt uns vorne teilweise etwas die Durchschlagskraft, was auch der Spielstand von 7:7 nach 23 Minuten eindrucksvoll bestätigt – Abwehr top, Angriff konzentriert, aber nicht torgefährlich genug um die starke Deckungsleistung in eine Führung umzumünzen. In den letzten 5 Minuten vor der Pause wurde es dann doch noch einmal torreich und wir drehten sogar ein 11:10 Rückstand kurz vor der Pause noch in eine 11:12 Pausenführung. Wenn vor der Partie jemand gesagt hätte, dass wir (auswärts beim Tabellenführer!!!) zur Halbzeit mit einem Tor führen würden, wäre er wahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Ganz starke 1. Halbzeit von der gesamten Mannschaft!
Natürlich wussten wir auch, dass die zweite Halbzeit erst noch gespielt werden muss und der Tabellenführer wohl mit ordentlich Wut im Bauch aus der Kabine kommen würde, was er mit 2 schnellen Treffern und dem 13:12 nach 32 Minuten auch unter Beweis stellte. Doch, wie in der Halbzeit von unserem Trainerteam angesprochen, blieben wir ruhig, spielten unseren Stiefel weiter runter und waren vor allem weiterhin sehr aggressiv und leidenschaftlich in der Deckung. Das Spiel blieb ausgeglichen und es ging weiter immer Tor um Tor. Eider Harde versuchte alles, um Lücken in unserer Abwehr zu finden. Auch die Variante mit dem 7. Feldspieler hatten wir anfangs ganz gut im Griff. Bis zur 45. Spielminute waren wir also noch voll im Spiel und konnten sogar 2-mal einen Treffer vorlegen (15:16 und 16:17). Das sollte allerdings unsere letzte Führung in diesem Spiel gewesen sein. Denn ein 5-minütiger Blackout sollte die Chance auf mögliche Punkte kosten. Von der 45. Bis zur 50. Minute ließen wir auf einmal jegliche Tugenden vermissen, die uns im Spiel gehalten haben. Die Ruhe am Ball im Angriff war gar nicht mehr da und wir fabrizierten Fehlpässe en masse. Außerdem vernachlässigten wir die schnelle Beinarbeit gegen den 7. Feldspieler. Die Folge – einfache Gegentreffer über TG´s und Durchbrüche auf den Halbpositionen, die zu einem 4:0-Lauf des Tabellenführers führten (21:17 nach 50 Minuten). Von diesem Zwischenspurt erholten wir uns leider nicht mehr, wir kamen zwar noch zu guten Torgelegenheiten, doch diese ließen wir ungenutzt und Eider Harde spielte das Ergebnis dann sicher nach Hause. Am Ende verlieren wir dem Spielverlauf nach vielleicht einen Schnuff zu hoch, aber verdient beim Tabellenführer. Auch wenn alle unsere direkten Konkurrenten am Wochenende punkten konnten, können wir viel positives aus diesem Spiel ziehen. Wenn wir mit der Leidenschaft verteidigen und uns so diszipliniert an den Plan im Angriff halten wie in den ersten 45 Minuten gegen Eider Harde, dann können wir in dieser Saison noch einige Punkte holen und den Klassenerhalt schaffen. Es ist verglichen mit der Anfangsphase der Saison eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen und das Team ist gewillt gemeinsam die Aufholjagd zu starten und den Kampf um Platz 11 aufzunehmen!
In diesem Sinne – bis Sonntag in unserem Wohnzimmer! Der THW Kiel II und unser ehemaliger Coach Nico Richter sind zu Gast. Wir freuen uns drauf!
Kader: Nils Wartenberg, Lukas Hilberink – Tobias Giesecke (7), Luka Schmidtke (6/5), Lasse Rathjens (2), Lasse-Finn Schmidtke (2), Stefan Pohlmann (1), Jörn Hauenstein (1), Marco Schulz, Sören Schacht, Pascal Fisahn, Andre Nicolaisen, Steven Christiansen, Veith Steinberg.
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